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Amtliche Mitteilungen | 12.11.2024

Grußwort unserer Bürgermeisterin Diana Danner zum diesjährigen Volkstrauertag:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am kommenden Sonntag versammeln wir uns in Leonbronn, um gemeinsam den Volkstrauertag zu begehen. Es ist eine Zeit des Gedenkens, des Innehaltens und des Erinnerns an all jene, die ihr Leben im Dienste unseres Landes gegeben haben. Der Volkstrauertag ist eine Gelegenheit, um unsere Dankbarkeit und Anerkennung für ihre Opfer zum Ausdruck zu bringen.

Der Volkstrauertag ist mehr als 100 Jahre alt – und hat heute eine erschütternde Aktualität durch den Krieg im Nahen Osten und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: Städte und Landschaften werden dem Erdboden gleichgemacht, Menschen sind auf der Flucht, die Zahlen der Toten und Verwundeten steigen mit jedem Tag. Über allem steht die Drohung eines Atomschlages.

Die Bilder die uns Tag für Tag aus der Ukraine, aus Israel, den umkämpften Gebieten im Nahen Osten und anderen Teilen der Welt erreichen, zeigen uns, dass das Eintreten für den Frieden wichtiger ist denn je. Hass hat noch nie zu einer Lösung geführt, Hass und Krieg führen nur zu Tod und Verzweiflung

Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? Ist Krieg wieder ein Mittel der Politik?

Diese Fragen bieten einen Anlass, über den Sinn und die Geschichte des Volkstrauertages nachzudenken.

Beim Volkstrauertag wird in die Vergangenheit, wird auf die beiden Weltkriege geschaut: Wer die Folgen von Krieg und Gewalt nicht mehr sieht, vergisst sie. Wer sie vergisst, läuft Gefahr, sie zu wiederholen. Von daher wird beim Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, aus Vergangenheit und Gegenwart, gedacht

Der erste Volkstrauertag war auf den 5. März 1922 datiert. Eingeführt wurde er vom 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges.

Dieser Tag sollte ein Zeichen der Solidarität sein: derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit denen, die um Gefallene trauerten. Der Volksbund empfahl als ideelles Mahnmal einen säkularen Gedenktag, der – losgelöst von den kirchlichen Gedenktagen im November – in den Frühling gelegt wurde.

Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Der damalige Reichstagspräsident und SPD-Abgeordnete Paul Löbe hielt eine im In- und Ausland viel beachtete Rede, denn er stellte einer Gegenwart voller Feindseligkeiten den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüber:

„Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr vom Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat die Liebe not ...“

Ein Komitee, dem neben Intellektuellen, Glaubensgemeinschaften, Hilfsorganisationen und dem Jüdischen Frauenbund zahlreiche weitere Organisationen angehörten, hatte unter Federführung des Volksbundes erreicht, dass der Volkstrauertag in den meisten Ländern des Deutschen Reiches gemeinsam begangen wurde.

In diesem Jahr ist es von besonderer Bedeutung, dass wir uns bewusst machen, wie kostbar der Frieden ist und wie schnell er bedroht sein kann.

In den zurückliegenden Jahren ist uns schmerzhaft bewusst geworden, dass der Frieden, den wir in Europa bislang genossen haben, keine Selbstverständlichkeit ist. Er ist das Ergebnis harter Arbeit, diplomatischer Bemühungen und des Engagements für eine friedliche Koexistenz. Doch er ist auch fragil und kann durch Hass, Gewalt und Extremismus bedroht werden.

Der Volkstrauertag mahnt uns auch, Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft zu übernehmen. Es liegt in unserer Hand, eine Welt zu schaffen, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen. Eine Welt, in der wir uns gegenseitig respektieren und unterstützen.

Lasst uns daher am bevorstehenden Volkstrauertag nicht nur trauern, sondern auch den Mut und die Entschlossenheit finden, uns für eine bessere Zukunft einzusetzen. Lasst uns die Werte hochhalten, für diejenigen, die wir heute ehren, die ihr Leben gegeben haben. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass ihre Opfer nicht umsonst waren.

Als Bürgermeisterin unserer Gemeinde möchte ich betonen, dass wir hier vor Ort einen Beitrag leisten können.

Wir können uns für Toleranz, Respekt und Verständigung einsetzen.

Der Volkstrauertag kann ein Ort werden, an dem sich die Besucherinnen und Besucher gegen Falschinformation, gegen Hass und Hetze stellen.

Wir können uns für eine offene und friedliche Gesellschaft stark machen, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung sicher und frei leben kann.

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Welt von Unsicherheit und Spannungen geprägt ist, müssen wir zusammenstehen und uns für eine friedliche Zukunft einsetzen.

Wir müssen den Dialog suchen, Vorurteile abbauen und uns für eine Welt einsetzen, in der alle Menschen in Frieden und Sicherheit leben können.

Ich lade Sie daher heute recht herzlich zur Gedenkveranstaltung ein.

Möge der Volkstrauertag uns daran erinnern, dass wir gemeinsam stark sind und dass wir die Verantwortung haben, eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit zu schaffen.

Lassen Sie uns am Sonntag gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken und uns verpflichten, für den Frieden einzutreten.

Lassen Sie uns den Mut haben, uns für eine Welt ohne Hass und Gewalt einzusetzen.

Lassen Sie uns als Gemeinschaft zusammenstehen und ein Zeichen setzen.

Ihre
Diana Danner
Bürgermeisterin