Energiesparen an Weihnachten: Einfache Tipps für die besinnliche Zeit
Mit dem Beginn der Adventszeit steigt der Energiebedarf im Haushalt oft erheblich: Lichterketten, Plätzchen backen, festliche Kochrituale und Heizen für Familienbesuche treiben die Strom- und Heizkosten in die Höhe.
Doch in diesem Jahr gibt es mehr denn je Anlass, auf den Energieverbrauch zu achten. Angesichts der steigenden Energiekosten und der Bedeutung des Klimaschutzes können selbst kleine Maßnahmen einen positiven Unterschied machen – für die Haushaltskasse und die Umwelt. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gibt Energiespar-Tipps für die Festtage, die sich leicht umsetzen lassen.
1. LED-Lichterketten und Zeitschaltuhren – festlich und effizient
Eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung muss kein Stromfresser sein. LEDs verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und haben eine längere Lebensdauer. Mit Zeitschaltuhren lässt sich zudem sicherstellen, dass die Beleuchtung abends automatisch ausgeht und somit auch im Schlaf keine Energie verbraucht wird.
2. Raumtemperatur flexibel anpassen und heizkostenbewusst lüften
Besonders bei festlichen Zusammenkünften bietet sich ein einfacher Klimaschutz-Tipp an: Wenn viele Menschen in einem Raum sind, kann die Heizung etwas heruntergedreht werden. Schon eine Absenkung der Temperatur um ein Grad spart etwa sechs Prozent der Heizkosten und trägt zur CO₂-Reduktion bei. Kurzzeitiges Stoßlüften sorgt zudem für frische Luft und spart Energie, da dabei weniger Wärme verloren geht als bei dauerhaft gekippten Fenstern.
3. Standby-Verbraucher ausschalten
Elektrogeräte wie Fernseher, Router oder Laptops verbrauchen auch im Standby-Modus Strom. Gerade, wenn man über die Feiertage verreist ist und diese Geräte weniger oder gar nicht nutzt, sollten sie möglichst vollständig ausgeschaltet werden. Alternativ lassen sie sich auch über eine Energiesparleiste vom Strom trennen. Diese Maßnahme spart auf das Jahr gerechnet oft mehr Energie ein als viele erwarten, und senkt den Energieverbrauch nachhaltig.
Bei Fragen rund um das Thema Energiesparen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Geschirr aus Bioplastik: Guter Wille, schlechte Produkte
Verbraucherzentralen untersuchen Brotdosen, Geschirr und Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen
Trinkflaschen, Geschirr, Brettchen und Besteck sind für den Kontakt mit Lebensmitteln gemacht. Bestimmte Materialmischungen oder ein fehlerhafter Gebrauch können jedoch dazu führen, dass die Küchengegenstände Schadstoffe abgeben. In einem bundsweiten Marktcheck untersuchten die Verbraucherzentralen 48 Küchenutensilien, die aus oder mit nachwachsenden Rohstoffen, wie Bambus, Rohrzucker oder Holzfasern, hergestellt wurden. Das Ergebnis: Einige dieser Produkte dürften aufgrund ihrer Zusammensetzung gar nicht im Handel sein, während bei anderen wichtige Informationen für eine sichere Verwendung fehlten.
Gefährliche Materialmischungen
Der Marktcheck zeigt, dass die Hersteller unterschiedlichste Materialien und Rohstoffe für ihre Küchenutensilien verwenden. Allgemeine Angaben wie „pflanzliche Rohstoffe“ oder „Bioplastik“ wurden meist ergänzt. Genannt wurden zum Beispiel Rohstoffe wie „Bambus“ oder „Weizenstroh“. Die vollständige Zusammensetzung blieb jedoch häufig unklar. „Damit Verbraucher:innen wissen, womit sie es konkret zu tun haben, müssen die verwendeten Materialien und Rohstoffe klar benannt werden. Unspezifische Worthülsen wie 'pflanzenbasiert' oder 'Bioplastik' reichen dazu nicht aus,“ sagt Heike Silber von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Sie fordert, dass die genaue Kennzeichnung der Materialien gesetzlich festgeschrieben wird.
Bei vier Produkten gehen die Verbraucherzentralen aufgrund der Materialangaben davon aus, dass diese nicht den gesetzlichen Bestimmungen entsprachen. Bei einigen waren einem Kunststoff als Füllstoff Bambusfasern beigemischt. „Diese Materialmischungen sind dafür bekannt, schädliche Stoffe an die Lebensmittel abzugeben, die mit ihnen in Kontakt kommen“ erklärt Silber. Die Gefahr besteht besonders dann, wenn zum Beispiel aufgrund mangelnder Kennzeichnung zu heiße Lebensmittel eingefüllt werden oder das Geschirr zu heiß gespült wird.
Weitere fünf Gegenstände enthielten Kunststoffgemische mit Holzmehlen oder -fasern. Auch diese werden nach einer gesetzlichen Übergangsfrist nicht mehr erlaubt sein. Grund dafür ist laut der Europäischen Kommission, dass zu wenig Informationen für eine sichere Verwendung zur Verfügung stehen. „Dass wir so viele dieser potenziell schädlichen Produkte gefunden haben, ist bedenklich”, sagt Silber. „Die Lebensmittelüberwachung muss zukünftig genau hinschauen und nicht gesetzeskonforme Produkte konsequent aus dem Handel nehmen.
Zu wenige Verwendungshinweise direkt auf dem Produkt
Fast alle Küchenutensilien trugen zumindest auf der Verpackung Verwendungshinweise, etwa zur Reinigung in der Spülmaschine oder zum Einsatz in der Mikrowelle. Lediglich bei zwei Produkten fehlten diese Angaben gänzlich. Silber ergänzt: „Kritisch sehen wir es aber auch, wenn sich diese wichtigen Informationen ausschließlich auf der Verpackung befinden. Denn diese landet nach dem Kauf meist im Müll und die Informationen gehen verloren. Hier fehlen klare rechtliche Vorgaben“. Zudem sind die vielen unterschiedlichen Symbole für ein und dieselbe Aussage problematisch. Einigen Symbolen mangelt es an Aussagekraft oder Lesbarkeit. „Eine Vorgabe vom Gesetzgeber zur Verwendung einheitlicher Piktogramme wäre hier wichtig“, so die Expertin.
Nachhaltigkeit als Verkaufsargument
Bei einigen Verbraucher:innen hat gerade der Nachhaltigkeitsaspekt eine kaufentscheidende Bedeutung. Die Mehrheit der Produkte warb mit Nachhaltigkeitsversprechen wie „biobasiert“, „umweltfreundlich“, „wiederverwendbar“ oder „nachhaltig“. Diese Begriffe sind jedoch überwiegend nicht rechtlich definiert. Hersteller können so selbst festlegen, was sie unter dem jeweiligen Begriff verstehen. Ohne eine rechtliche Grundlage oder weiterführende Informationen schaffen diese Angaben keine Transparenz. Heike Silber fordert daher, Vorgaben zur Werbung mit Nachhaltigkeit schnellstmöglich im nationalen Recht zu verankern.
Hintergrund
In Rahmen eines bundesweiten Marktchecks im April und Mai 2024 erfassten die Verbraucherzentralen stichprobenartig 48 Küchenutensilien. Voraussetzung war, dass die Produkte laut Packungsangabe unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe hergestellt wurden. Im Fokus des Marktchecks stand die Untersuchung der Kennzeichnung der verwendeten Rohstoffe und Materialien, sowie die Angaben von Verwendungshinweisen. Auch Werbeaussagen zu Nachhaltigkeit wurden erfasst und ausgewertet.
Den vollständigen Bericht zum Marktcheck sowie weiterführende Informationen finden Interessierte auf dieser Seite.