Sitzung am 24.06.2022 um 16:00 Uhr im Rathaus Zaberfeld, 16.00 Uhr Waldbegehung, 18.30 Uhr öffentliche Sitzung im Sitzungssaal
Verabschiedung des Forsteinrichtungsplanes 2022 bis 2031
Die Gemeinde Zaberfeld arbeitet mit dem Kreisforstamt Heilbronn weiter daran, ihren 244 Hektar großen Wald an den Klimawandel anzupassen. Der Anteil der klimastabilen Eiche soll auch in den kommenden Jahren wachsen, die anfällige Fichte wird reduziert. Der Gemeinderat hat sich bei einem Waldbegang mit dem Zustand des Forsts und den Planungen für die kommenden zehn Jahre befasst und den Forsteinrichungsplan 2022 – 2031 für den Zaberfelder Gemeindewald einstimmig beschlossen.
Das Forstamt sieht vor, bis zum Jahr 2031 rund 14.400 Festmeter Holz einschlagen. Das ist deutlich weniger als im selben Zeitraum nachwächst. Auf elf Hektar soll neuer Wald entstehen, zu 52 Prozent aus Naturverjüngung. Der Pflegezustand des Gemeindewaldes ist gut. Etwa alle 5 Jahre soll jede Fläche mit einem mäßigen Eingriff durchforstet werden, um den Zuwachs auf stabile, vitale Bäume zu konzentrieren.
Die nachhaltige, wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung von Wäldern erfordert langfristige Planungen. Diese fließen ein in den Forsteinrichtungsplan 2022 bis 2031. Das Zahlenwerk für den Zaberfelder Gemeindewald macht deutlich, dass auch im Zabergäu die von Trockenheit, Wind und Schädlingen bedrohte Fichte auf dem Rückzug ist. Der Anteil ist von 20 Prozent im Jahr 1980 auf inzwischen sechs Prozent geschrumpft. Für die Zukunft setzen die Experten des Forstamts vor allem auf Eiche, sibirische Lärche und Douglasie. Ziel ist, einen klimastabilen Mischwald zu schaffen.
Durch den Ausfall der Fichte sind viele Freiflächen entstanden, die alle schon mit klimastabileren Baumarten bepflanzt worden sind. Die Pflege in den nächsten Jahren (Schutz vor Wildverbiss und Begleit-Flora) ist aufwendig. Aktuell sind weitere rund 100 Festmeter Käferholz geerntet worden. Revierförster und Mitarbeiter der Forstbetriebsgemeinschaft beobachten die restlichen Fichten-Flächen regelmäßig, um bei neuem Borkenkäferbefall rasch reagieren zu können.
Wälder haben viele Funktionen: Sie dienen der Erholung, haben aber auch eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung. In den vergangenen zehn Jahren brachte der Zaberfelder Wald im Durchschnitt 24.500 Euro ein. Von größerer Bedeutung ist aber die ökologische Funktion des Waldes. Der Gemeindewald in Zaberfeld weist zum Beispiel 29 Hektar an kartierten Biotopen, sechs Hektar Naturschutzgebiete und 168 Hektar FFH-Schutzgebiete auf. Dazu kommen neun Hektar Waldrefugien. Wertvolle Lebensräume wie Habitat-Bäume und –gruppen werden markiert, erfasst und aus der Nutzung genommen. Zudem wurde ermittelt, an welchen Stellen Stilllegungen sinnvoll sein könnten. Besonders geschützte FFH-Arten (Tiere und Pflanzen) berücksichtigen die Forstleute dabei besonders.
Seit 2012 ist der Holzvorrat des Zaberfelder Gemeindewalds um sieben Prozent gewachsen. Und dass, obwohl mit knapp 16.000 Festmeter 18 Prozent mehr Bäume geschlagen wurden als geplant. Grund für diese Entwicklung sind die von Stürmen, Schädlingen, Witterung oder Krankheiten ausgelösten Schäden. So ist es zum Beispiel wichtig, von Borkenkäfern befallenes Nadelholz möglichst schnell aus dem Wald zu schaffen. Das Forstamt rechnet mit Blick auf den Klimawandel damit, dass diese sogenannten zwangsweisen Nutzungen weiter zunehmen werden.
Verschiedenes, Bekanntgaben, Anfragen
- ohne Vorlage -